Lehrlinge als Elektro-Pioniere

Die beiden Fachlehrer Josef Stocker und Wilhelm Haas präsentieren den schneeweißen Kleinwagen Mazda 2 stolz wie eine kostbare chinesische Porzellanvase aus der Ming-Dynastie. „Kein einziger Kratzer, sehen Sie, obwohl tagtäglich dutzende Schüler daran arbeiten!" Der konsequente Einsatz von Schutzmatten und Abdeckfolien ist dafür verantwortlich, dass der japanische Dreitürer in der Berufsschulwerkstatt so sauber dasteht wie im Neuwagen-Verkaufsraum eines Autohauses. „Das Fahrzeug hat mit seinem Originalmotor nur die Strecke vom Autohaus Nusser in Feldkirchen zur Schule zurückgelegt", erklärt Wilhelm Haas.

VORAUS IN DIE ZUKUNFT
Die Idee zum Projekt Elektroauto war von Schülern an die Fachlehrer herangetragen worden. Nach kurzer Besprechung von Lehrerteam und Schulleitung kam das Okay. Immerhin will das „Lebensland Kärnten" in Sachen Elektromobilität eine Vorreiterrolle übernehmen, und da kam die zukunftsweisende Schüler-Initiative, die vom zuständigen Landesschulinspektor Herbert Torta unterstützt wurde, gerade recht. Schnell waren auch hilfreiche Experten zur Hand. So stellte das Autohaus Nusser in Feldkirchen, das bereits fünf Mazda 2 zu Elektroautos umgebaut hat, den Schülern sein Know-how zur Verfügung. Einer der Kleinwagen wurde von der Kärntner Wirtschaftskammer angekauft und wird kostenlos
an interessierte Kärntner Unternehmer verliehen.

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BEWÄHRTE TECHNOLOGIE
Da sich die Technik der Elektrofahrzeuge im Rekordtempo weiter entwickelt, ist der Mazda 2 der Villacher Berufsschule in Sachen Motor und Elektronik auf dem allerneuesten Stand. Bei der Anpassung der Fahrzeugelektronik an den neuen Antrieb erhalten die Berufsschüler tiefe Einblicke in die Funktionsweise der BUS-Systeme. Beim Stromspeicher setzen die Villacher dagegen lieber auf Altbewährtes: „Wir haben uns für die Zebra-Batterie entschieden, die unter anderem im Think und im Elektro-smart zum Einsatz kommt", erklärt Josef Stocker. Der Grund: Die auf Basis eines festen Elektrolyten arbeitende Batterie verliert bei tiefen Temperaturen nicht so stark an Leistung wie ein Lithium-Ionen-Akku. Fazit: Die Reichweite des Elektro-Mazda beträgt 110 bis 150 Kilometer mit einer vollen Ladung Strom, die Leistungsspitze liegt bei 30 Kilowatt.

(Quelle für Text und Bilder: KFZwirtschaft Mai 2011, Berufsschul-Spezial)